Hauptsache draußen oder warum ich mich auf das Laufjahr 2023 freue

von | 13. Januar 2023 | Uphill/Downhill

2023 wird ein fantastisches Laufjahr, da bin ich sicher. Auch wenn es nicht so kommen sollte wie geplant und nicht alles klappt wie erhofft, wird es gut werden. Ich starte motiviert in dieses neue Jahr und freue mich auf viele wunderschöne Momente beim Laufen in den Bergen und der Natur, beeindruckende Aussichten, intensive Gefühle, das Teilen von Erlebnissen und den Versuch, neue Dimensionen zu erreichen und meine eigene Lebensgeschichte weiterzuschreiben, nicht nur in Gedanken, sondern im realen Erleben. Ich bin gespannt, wie sich unser Sport weiterentwickelt und zu beobachten, wie immer mehr Menschen das Trailrunning für sich entdecken.

Das haben wir noch nie gemacht, also geht es sicher gut.

Diese Lebensweisheit von Pippi Langstrumpf finde ich genau die richtige Einstellung, um an neue Herausforderungen heranzugehen. Mein bislang längster Lauf waren 45 km beim Pitz Alpine. Letztes Jahr wollte ich bei diesem Event meinen ersten Ultra wagen (64 km), doch dann kam der Knöchelbruch dazwischen und ich habe dieses Ziel auf 2023 verschoben. Ich freue mich riesig auf diesen Lauf, denn die Strecke ist unglaublich schön und Xabi und ich werden zusammen laufen. Ich bin neugierig, wie es mir dabei gehen wird. Ich weiß, man muss keinen Ultra laufen, um ein Trailrunner zu sein, aber es reizt mich schon, in diese Dimension vorzudringen und zu beobachten, was passiert. Die eigenen Grenzen von innen heraus verschieben, nicht von außen daran ziehen, so will ich es umsetzen.

Xabi geht seinen ersten 100 Meilen-Lauf an, beim Trail Alsace Grand Est by UTMB. Im Unterschied zu mir hat er einige Ultra-Erfahrung und dennoch sind die 100 Meilen eine magische Linie. Ich freue mich, diesen Lauf mitzuerleben, mit meinen Eltern die Begleitung zu übernehmen und in diese besondere Stimmung einzutauchen, die bei Ultras herrscht. Es wird ein unvergessliches Erlebnis werden, die Nacht durchzumachen, im Dunkeln an den Verpflegungsstellen zu warten, das Band aus Stirnlampen zu sehen und mit den Läufer*innen mitzufiebern. 100 Meilen, da kann und wird viel passieren.

Zuhause und doch fast mittendrin

Die Livestreamings der Events werden immer besser und immer mehr. Das erlaubt, die Events von überall aus mitzuverfolgen und das Renngeschehen zu verfolgen. Es soll keiner sagen, es sei langweilig, Menschen beim Laufen zuzuschauen. Die Übertragungen werden mittlerweile echt professionell kommentiert und man muss eher aufpassen, dass man nicht ganz vor dem Bildschirm versackt. Idealerweise motiviert es, die Laufschuhe anzuziehen und rauszugehen; man kann ja danach weitergucken. Wir können 2023 mit überzeugenden Livestreams rechnen und ich freue mich darauf, vom Wohnzimmer aus in die ganze Welt zu reisen.

Rennen rennen

Nach der pandemiebedingten Absage vieler Laufveranstaltungen und meiner Verletzungspause im letzten Jahr habe ich große Lust, endlich wieder bei Laufveranstaltungen mitzumachen. Es dürfen gerne mehr als die ein bis zwei Hauptläufe im Jahr sein, die das große Ziel bedeuten. Einfach dabei sein, die Stimmung erleben, sich etwas mehr fordern als man es sonst im Training macht, andere Läufer*innen treffen und das Trailrunning feiern. #trailculture

Laufcommunities ausprobieren

Ich gebe zu, ich bin eher eine Alleinläuferin. Am liebsten bin ich allein unterwegs, muss nicht reden, kann mein eigenes Tempo wählen und mich einfach in meinen Gedanken und meiner Umgebung verlieren. Ab und zu laufen Xabi und ich schon zusammen, das macht natürlich auch Spaß und ich genieße es. Was ich allerdings noch nie ausprobiert habe in all den Laufjahren sind Lauftreffs oder Laufcommunities. Manche schwören auf den Lauf in der Gruppe und ich finde die Möglichkeit, mehr Gleichgesinnte kennen zu lernen, reizvoll. Aber in einer Gruppe laufen? Ich weiß nicht, ob das etwas für mich ist. Aber ich will es ausprobieren. Im Taunus gibt es regelmäßig verschiedene Communityruns und ich nehme mir vor, es auszuprobieren. Vielleicht erschließt sich mir eine ganz neue Welt, wer weiß.

So viele Serien

Ich meine natürlich nicht auf Netflix. Die Laufserien gewinnen im Trailrunning immer mehr Relevanz, da ist die Golden Trail Series, die UTMB World Series, die Skyrunner World Series, um nur die bekanntesten zu nennen. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, ob der Sport das braucht. Auf jeden Fall macht es das Wettkampfgeschehen interessant und ich bin gespannt, zu verfolgen, ob das Konzept von UTMB aufgeht, wie sich die Profis verteilen und qualifizieren und auch, ob es das Skyrunning schafft, wieder mehr Aufmerksamkeit zu erhalten. Auch hier gilt natürlich: Man muss bei all dem nicht mitmachen oder es verfolgen, um ein Trailrunner zu sein. Gut, dass es nach wie vor viele kleine unabhängige Laufveranstaltungen gibt. Das Wettkampfgeschehen bekommt aber durchaus eine neue Qualität.

Laufend die Welt entdecken

Auch wenn man mit den Livestreams gefühlt auf Reisen geht, ist es natürlich noch schöner, die Welt selbst zu entdecken. Das Laufen ist eine hervorragende Möglichkeit, Gegenden, Länder und Kulturen kennen zu lernen. Man kann bei einem Lauf teilnehmen, selbst einen Etappenlauf machen oder auch einfach die Urlaubsgegend laufend erkunden. Man kommt dabei recht leicht in Kontakt mit Einheimischen und lernt Orte und Pfade abseits der Mainstreamplätze kennen. Es muss nicht immer eine Fernreise sein, auch in Europa und Deutschland lässt sich so vieles entdecken. Ich freue mich, 2023 neue Gegegenden kennen zu lernen und bin gespannt, wohin es uns alles führt.

Hauptsache draußen

Am meisten freue ich mich, durch das Laufen so viel Zeit draußen verbringen zu dürfen. Ganz besonders freue ich mich auf die langen Tage in den Bergen sowie eigene kleine (und vielleicht große?) Projekte und Abenteuer. Dann ist es auch nicht schlimm, wenn ein Laufziel mal nicht erreicht wird oder etwas nicht klappt. Wir sind um ein Erlebnis und eine Erfahrung reicher. Es sind diese besonderen Läufe und Erlebnisse, geteilte Momente, die sich einprägen, Erinnerungen schaffen und die Zeit nicht einfach verstreichen lassen, ohne dass man es mitbekommt.

Also, genießt das Laufen und das Leben und vielleicht sehen wir uns dieses Jahr ja auf den Trails!

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